Sonne, Mond und Hiebe by Sophia Darkwood

Sonne, Mond und Hiebe by Sophia Darkwood

Autor:Sophia Darkwood [Darkwood, Sophia]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik, Gegenwartsliteratur, Liebesromane, Erotik, Romane & Erzählungen
ISBN: 9783839137642
Herausgeber: Books on Demand
veröffentlicht: 2016-04-04T00:00:00+00:00


KAPITEL 6

Dienstag, 29. September.

Sophia zog ihr schwarzes Halstuch enger, als die kühle Böe über ihr sonnengewärmtes Gesicht hinwegstrich.

Bis auf die gelegentlichen Winde, die über das Oberdeck des Ausflugsschiffes glitten, war der Wettergott ihnen heute wohlgesonnen. Kleine Schäfchenwolken waren malerisch am ansonsten strahlend blauen Himmel drapiert. Die Sonne vermittelte eine angenehme Wohlfühltemperatur und ließ beide immer wieder blinzeln, wenn sie sich auf dem kräuselnden Wasser brach.

Trotz des einladenden Wetters waren sie zu dieser Mittagsstunde allein auf dem Oberdeck.

Außer ihnen und der zweiköpfigen Besatzung befanden sich nur eine chinesische Reisegruppe und ein Pärchen in den Zwanzigern auf der Kanalrundfahrt. Da diese sich jedoch im Speisesaal oder unablässig fotografierend auf dem Achterdeck befanden, hatten sie den Platz an der Sonne für sich allein.

Während sie genussvoll ihren Apfelstreuselkuchen mit Milchkaffee genossen, beobachteten sie die Wasservögel, Angler und Standup-Paddler mit denen sie sich den Kanal teilten.

>>Ich glaube, dass hier werde ich vermissen.<<, seufzte Sophia.

>>Kanalrundfahrten?<<, fragte Hagen spöttisch.

Sophia stieß ihm spielerisch ihren Ellenbogen in die Seite. >>Diese Seite der Stadt allgemein.<<

>>Ist ja deine freie Entscheidung gewesen auszuwandern.<<

>>Ja... Stimmt schon und ich glaube ja auch immer noch, dass es die richtige Entscheidung ist. Allein schon des Jobs wegen. Aber einfach ist es nun auch wieder nicht, hier alle Zelte abzubrechen. Aber irgendwie hab ich das wohl im Blut. Meine Ur-Großmutter ist schon in den zwanziger Jahren aus den USA hier eingewandert. Und vorher kamen sie, glaub ich, aus England oder Australien, weiß man nicht mehr so genau. Aber lass uns das Thema wechseln und den Tag genießen, sonst werde ich noch schwermütig.<<

Sophia seufzte und wischte einige Kuchenkrümel von ihrer schwarzen Umhängetasche.

Statt zu antworten schob Hagen ihr eine Gabel mit Apfelkuchen in den Mund.

>>Du hast noch gar nicht gefragt.<<, bemerkte sie schmatzend mit einem kecken Unterton.

>>Wonach hätte ich denn fragen sollen?<<.

Seine Stimme klang betont unschuldig, woraufhin Sophia schmollte.

>>Schon gut. Ich wollte Dich nur nicht drängeln.

Hast Du ihn gelesen?<<

>>Jeap!<<

Hagen seufzte. >>Lass Dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen. Und was denkst Du?<<

Sophia zog die Knie an den Körper und schlang ihre Arme darum. >>Das ich noch ein paar Fragen habe.<<

>>Davon bin ich ausgegangen. Leg los.<<

>>Mir ist ganz allgemein nicht klar, wie ich mich öffentlich verhalten soll oder wenn andere dabei sind.<<

>>Folge deinem Instinkt. So viel wie möglich, ohne falsches Aufsehen zu erregen. Reicht das?<<

>>Schwierig. Aber eine Gebrauchsanweisung dafür wird auch schwer möglich sein. OK, soll reichen.<<

>>Bei eine ganze Reihe an Paragraphen soll ich aktiv was für Dich tun. Wie ... kochen... Das funktioniert ja nur beim Zusammensein...<<

>>Korrekt. Die Passagen gelten nur für die Zeit, wenn wir zusammen sind. Und da das nicht dauerhaft ist, wird einiges nicht sinnvoll sein. Soll ich die entsprechenden Passagen anpassen, oder reicht Dir die mündliche Erörterung?<<

Sophia räusperte sich geschäftsmäßig.

>>Soll mir reichen.<<

>>Außerdem hab ich ein Gästezimmer, falls Du Dich die Tage etwas häufiger blicken lässt und nicht immer Klamotten hin und hertragen willst.<<

Sophia quittierte die Einladung, von der sie nicht wusste ob und wie ernst sie gemeint war, mit einem skeptischen Blick.

>>Was passiert bei Verfehlungen? Wenn ich also etwas vergesse.<<

>>Strafe nach meiner Einschätzung.<<

>>Verstanden.<<

>>Nächste Frage.



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